Atmen Sie noch, wenn Sie Outlook öffnen?

Atmen Sie noch, wenn Sie Outlook öffnen?

Die meisten von uns kennen das Gefühl: Man öffnet morgens sein E-Mail-Postfach, bereit für einen produktiven Tag – und plötzlich steigt die Anspannung. Wussten Sie, dass viele Menschen unbewusst die Luft anhalten, wenn sie ihre E-Mails abrufen? Dieses Phänomen, bekannt als „E-Mail-Apnoe“, wurde von Dr. David Anderson und Dr. Margaret Chesney am National Institutes of Health untersucht. Ihre Studien zeigen: Sage und schreibe 8 von 10 Personen verändern dabei unbewusst ihre Atmung. Einige atmen laut den Untersuchungen bis zu einer Minute lang nicht mehr.

Warum passiert das?

Der Körper reagiert auf die E-Mail-Flut oft wie auf eine Bedrohung: Der sogenannte „Kampf-oder-Flucht-Modus“ wird aktiviert. Der Sympathikus, Teil des vegetativen Nervensystems, übernimmt. Herzfrequenz und Blutdruck steigen, Glukose und Cholesterin werden ausgeschüttet. Linda Stone, eine ehemalige Apple-Managerin, hat dieses Verhalten ebenfalls untersucht und ähnliche Reaktionen beobachtet: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt. Kurz: Wir sind in Alarmbereitschaft – nur weil wir E-Mails checken.

Eine Zwischenbemerkung: Hören Sie auf, E-Mails nur zu „checken“ – beginnen Sie, sie wirklich zu bearbeiten. Das spart Zeit und Nerven.

Das ständige Anhalten der Atmung führt dazu, dass der Körper weniger Sauerstoff aufnimmt und sich toxische Stoffwechselprodukte wie CO₂ ansammeln. Langfristig können diese Veränderungen zu Stresssymptomen, Müdigkeit und sogar einer geschwächten Immunfunktion führen.

Wie lässt sich die E-Mail-Apnoe vermeiden?

Zum Glück gibt es einfache Methoden, um die E-Mail-Apnoe zu umgehen. Hier sind ein paar Tipps:

1. Bewusstsein schaffen: Achten Sie darauf, wann Sie den Atem anhalten. Nehmen Sie sich bewusst einen Moment Zeit, bevor Sie Ihr Postfach öffnen, und atmen Sie tief ein.
2. Atemtechniken anwenden: Die 4-7-8-Methode (vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden halten, acht Sekunden ausatmen) beruhigt den Körper schnell und effektiv.
3. Regelmässige Pausen einlegen: Stehen Sie mindestens einmal pro Stunde auf, strecken Sie sich und atmen Sie tief durch. Oder arbeiten Sie mit der Pomodoro-Technik: klare Zeitblöcke mit regelmässigen Pausen. Hier geht’s zum Pomodoro-Blog.
4. Körperhaltung verbessern: Achten Sie auf eine aufrechte Sitzhaltung und entspannte Schultern. Das fördert eine natürliche, tiefe Atmung und verhindert flache Atemzüge.

Fazit: E-Mails bearbeiten – aber entspannt!

E-Mail-Apnoe bleibt oft unbemerkt. Doch mit etwas Achtsamkeit und gezielten Atemtechniken können Sie das Phänomen in den Griff bekommen. Probieren Sie es aus und erleben Sie, wie Sie mit bewusster Atmung Ihre Produktivität steigern und den Stress reduzieren können.

Übrigens: Unser Kurs „Resilienz mit Achtsamkeit und Selbstführung“ ist speziell darauf ausgelegt, stressbedingten Phänomenen wie der E-Mail-Apnoe entgegenzuwirken.

Starten Sie jetzt mit voller Energie in Ihren Arbeitstag – ganz ohne Atemnot!