Autor Willy Knüsel
1948 veröffentlichte Alex Osborn das Buch „Your Creative Power“. Er beschreibt in diesem Bestseller, wie man mit Brainstorming zu Ideen kommt. Die vier Regeln des Gehirnsturms sind einfach: Ungewöhnliche Ideen sind erwünscht. Übe keine Kritik! Je mehr Ideen, desto besser. Die Ideen werden visualisiert und am Schluss jene ausgewählt, die man weiter verfolgen will.Doch Untersuchungen zeigen deutlich, dass Osborns beliebtes Rezept sich als völlig wirkungslos erweist. In einer Gruppe kreativ sein zu wollen, ist vergebliche Liebesmüh. Der Gehirnsturm ist meistens nicht mehr als ein laues Lüftchen.
Langjährige Untersuchungen zeigen Folgendes: Gruppen generieren im Brainstorming insgesamt weniger und auch weniger erfolgreiche Ideen, als wenn sich die Teilnehmer alleine Gedanken machen würden.
Schon 1958 liessen Psychologen an der Eliteuni Yale 48 Studierende in Vierergruppen Aufgaben nach den Regeln des Brainstormings lösen. Gleich viele andere Studenten lösten die Aufgaben alleine. Sie generierten doppelt so viele Ideen wie die Gruppen und erst noch bessere, wie eine unabhängige Jury feststellte.
Heinz Schuler, ein weiterer Psychologieprofessor meint: «Es gibt kaum etwas, was kreative Leistung so sehr stören kann wie andere Menschen» . Sein Kommentar zum Brainstorming: «Eine Show für eitle Schwätzer».
Doch die Verantwortlichen in den Unternehmen scheinen die Ratschläge der Wissenschaft zu ignorieren. Denn Brainstorming ist einfach vergnüglicher, als alleine nachzudenken.
Ich möchte mein Zeitmanagement und meine Arbeitsorganisation verbessern.