Autor Willy Knüsel
Die moderne Arbeitswelt erfordert scheinbar permanentes Multitasking und Angestellte, die alles gleichzeitig zu erledigen versuchen, gelten als belastbar und effizient.
Doch wer alles gleichzeitig erledigen will, spart weder Zeit noch Kosten und nicht nur Hirnforscher zweifeln zunehmend an dieser Arbeitsmethode.
Hinter dem Begriff "Multitasking" verbergen sich gleich zwei Irrtümer.
Irrtum Nummer eins: Der Begriff Multitasking - nur bei repetitiven Tätigkeiten, die kaum eine Gehirnleistung verlangen, ist der Mensch überhaupt zum Multitasking in der Lage. Bei komplexeren Aufgaben wird es unmöglich. Das kann jeder selber versuchen, indem er, während er ein wichtiges Telefonat führt, gleichzeitig ein E-Mail schreibt.
Irrtum Nummer zwei: Die Produktivität - wer viele Dinge gleichzeitig erledigen will, braucht dafür unter dem Strich länger als jemand, der sie einzeln abarbeitet.
Auch Neurologen halten nichts vom Multitasking. Zwei Hirnforscher der University of Michigan konnten nachweisen, dass das Gehirn um bis zu 40 Prozent weniger leistet, wenn es gleichzeitig verschiedenen Aufgaben bewältigen muss. «Durch Multitasking gewinnt man keine Zeit, man verliert sie», lautet das Resümee der Forscher. Der ständige Wechsel zwischen den Aufgaben führt überdies dazu, nicht alle Informationen nachhaltig verarbeiten zu können.
Die heutigen Kommunikationstechnologien provozieren Unterbrüche geradezu. Konzentriertes Arbeiten über längere Zeit ist kaum mehr möglich. Doch je häufiger jemand aus seiner Beschäftigung gerissen wird, desto mehr Fehler passieren.
Ich möchte mein Zeitmanagement und meine Arbeitsorganisation verbessern.