Autor Willy Knüsel
Entscheidungs-Kompetenz ist eine zentrale Schlüsselqualifikation - vor allem, aber nicht nur für Führungskräfte. Die Qualität des Entscheidungsprozesses entscheidet über die Qualität von Lösungen und deren Umsetzung. Und schliesslich über den Erfolg eines Unternehmens.
Nachfolgend einige Tipps, wie Sie Ihre Entscheidungskompetenz trainieren und verbessern:
Kennen Sie Ihre Ziele?
Das Denken in Zielen bewirkt zukunftsgerichtetes Handeln und bringt Sie dahin, wohin Sie wollen. Es hilft, Prioritäten zu sehen und Entscheidungen zu treffen. Konkret bedeutet dies, immer wenn Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie Ihre Ziele vor Augen haben. Fragen Sie sich:
Kleinkram immer sofort entscheiden
Machen Sie es sich zur Grundhaltung, dass Sie bei jeder Arbeit, die Sie zur Hand nehmen, immer sofort eine Entscheidung treffen (sofort löschen, sofort tun, sofort delegieren, sofort planen). Im besten Fall entscheiden und erledigen Sie die Aufgabe direkt. Falls dies nicht geht, entscheiden Sie sofort, wann Sie die Arbeit erledigen wollen und tun Sie es dann auch zu diesem Zeitpunkt.
Entscheiden Sie sich aber auch, wenn Sie etwas nicht tun wollen. Verbannen Sie Wörter wie «ja vielleicht», «eventuell», «wenn ich Zeit habe» oder «es wäre toll». Entsorgen oder Löschen Sie solche Gedanken und Arbeiten sofort.
Das Sofort-Prinzip ist einfach in der Anwendung und verbessert unmittelbar Ihre Entscheidungskompetenz. Es trainiert sozusagen Ihren Entscheidungsmuskel. Bei konsequenter Anwendung erzielen Sie eine spürbare Verbesserung und schaffen sofort Erfolgserlebnisse für sich persönlich und für Ihr geschäftliches und privates Umfeld.
Schnell entscheiden ist besser als der "perfekte" Entscheid, der nie kommt
Sie haben drei Manager vor sich. Der eine macht im Durschnitt die besten Entscheide, braucht jedoch auch mehr Zeit zum Entscheiden.
Der zweite entscheidet nicht immer optimal, kommt aber immer sehr schnell zu einem Entscheid.
Der dritte ist ein Lavierer und schiebt Entscheide lange vor sich her oder entscheidet gar nicht. Er lässt den Entscheid sozusagen geschehen.
Was meinen Sie, welcher Manager der erfolgreichste ist? Wenn Sie meinen, es ist Manager eins, täuschen Sie sich. Es ist Manager zwei.
Der Manager mit Entscheidungshemmung hingegen ist viel erfolgloser als die beiden anderen. Die Moral der Geschichte: Besser mittelmässige Entscheide als gar keine.
Natürlich geht es nicht darum, grundfalsche oder dumme Entscheide zu fällen, dann wäre es wirklich besser, keinen Entscheid zu fällen. Aber es geht darum, den Mut zu haben, Entscheide zu fällen, auch wenn nicht alle Informationen da sind, nicht alle Seiten beleuchtet wurden und nicht alle Risiken gecheckt wurden. Es geht darum vorwärts zu gehen, den ersten Schritt zu wagen – Hauptsache, die ungefähre Richtung stimmt.
Schwierige Entscheide – Eine Nacht darüber schlafen
Sie wollen sich ein neues Auto kaufen. Dazu sammeln Sie zunächst alle nötigen Informationen über die Modelle, die in Frage kommen. Wenn Sie alle Informationen zusammen haben, sollten Sie jedoch nicht gleich entscheiden. So geben Sie Ihrem Unterbewusstsein die Chance, Ihnen bei der Entscheidung zu helfen und so kommen Sie zu einem besseren Ergebnis als durch bewusstes Nachdenken.
Je schwieriger und komplexer eine zu fällende Entscheidung ist, desto weniger sollte man darüber nachdenken. Forscher fanden heraus, dass je komplexer eine zu treffende Entscheidung ist, desto besser arbeitet das Unterbewusstsein.
Bei einfachen Entscheidungen ist es genau umgekehrt. Hier treffen die Denker die bessere Wahl.
Der Volksmund hat also Recht: Erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen scheint zumindest bei schwierigen Entscheidungen eine sehr vernünftige Vorgehensweise zu sein.
Verwechseln Sie das oben Gesagte nicht mit Aufschieberitis, also Entscheide vor sich herschieben. Wenn Sie einen Entscheid erst am folgenden Tag fällen wollen, so ist das ein bewusster Entscheid, sozusagen eine Entscheidung mit Termin.
Zusammenfassung
Um Ihre Entscheidungskompetenz zu verbessern, sollten Sie zu aller erst Ihre Ziele kennen. Zweitens: Versuchen Sie die grosse Zahl an alltäglichen Entscheidungen immer sofort zu fällen. Drittens: Terminieren Sie schwierige Entscheide. Sammeln Sie bis dann alle Informationen und entscheiden Sie, nachdem Sie eine Nacht darüber geschlafen haben. Und schliesslich viertens: Perfekte Entscheide gibt es nicht! Fällen Sie lieber einige ″mittelmässige″ Entscheide als gar keine Entscheide.
Ich möchte mein Zeitmanagement und meine Arbeitsorganisation verbessern.