Autor Willy Knüsel
«Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun», sagte die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach.
Das ist jetzt wissenschaftlich erwiesen. Am Institut für klinische Psychologie der Universität Münster wurde das „Aufschiebeverhalten“ wissenschaftlich untersucht.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Trödeln und Aufschieberitis sind nicht angeborene Verhalten, man kann sie bekämpfen. Wie, erfahren Sie hier.
Jede Aufgabe verlangt nach Entscheidungen und oft schieben wir Aufgaben vor uns her, weil wir gar nicht wissen, ob wir sie überhaupt tun wollen oder nicht. Solche Aufgaben beschreiben wir dann mit
Entscheiden Sie bei solch undefinierten Aufgaben, ob es einen Sinn macht, sie anzupacken. Wenn ja, konkretisieren Sie sie, definieren Sie den ersten Schritt und setzen Sie einen Termin, wann Sie diesen ersten Schritt machen wollen.
Wenn Sie eine terminierte Aufgabe mehr als 3 Mal verschoben haben, können Sie sie getrost löschen, denn dann ist sie weder wichtig noch dringend oder es fehlen Ihnen schlicht die Ressourcen um die Aufgabe zu bewältigen.
Oft ist der erste Schritt der schwerste. Man sitzt am Schreibtisch und starrt auf den leeren Bildschirm, das leere Blatt Papier. Wenn Ihnen bei einem Bericht, einem Plan, einem Konzept der erste Satz schwer fällt, beginnen sie einfach mit einem Satz in der Mitte des Textes!
Wichtig ist, dass man überhaupt anfängt, den Bericht zu schreiben oder den Plan zu zeichnen. Beginnen Sie jede Aufgabe mit dem Teil, über den Sie sich bereits positive Gedanken gemacht haben, mit dem leichtesten Teilabschnitt. Meist geht eine Arbeit dann schneller voran, als wenn man chronologisch vorgeht und ewig am schwierigen Anfang hängen bleibt.
Neil Armstrong konnte sich nicht eben mal entschliessen, zum Mond zu fliegen; Edmund Hillary konnte nicht gelegentlich auf den Mount Everest spazieren. Diese und viele andere erfolgreiche Menschen fingen mit der Umsetzung ihrer Pläne rechtzeitig an. Bestimmen auch Sie für Ihre Arbeit grundsätzlich einen realistischen Beginn!
Fahren Sie rechtzeitig los zu einem Termin; setzen Sie sich rechtzeitig in Ihr Büro. Vermeiden Sie die berüchtigte Aufschieberitis: Erst mal eben noch eine andere Kleinigkeit erledigen und dann eine Tasse Kaffee trinken. Nur wenn Sie sich konsequent an Ihren eigenen Zeitplan halten, können Sie Ihre Aufgaben sorgfältig durchführen und rechtzeitig abschliessen.
Zweifel sind im Prinzip berechtigt. Zweifel bei der Arbeit bedeuten, diese zu hinterfragen und sich nicht mit der erstbesten Lösung zufrieden zu geben. Zweifel können also produktiv sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie ewig über immer dieselben Probleme nachdenken sollten. Stellen Sie sich stattdessen folgende Fragen:
Zum Beispiel: Das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich den schwierigen Kunden Meier besuche ist, keinen Auftrag zu bekommen. Dann muss ich in nächster Zeit nicht mehr zu Meier. Und dann werde ich sofort neue Kunden akquirieren.
Neben Selbstzweifeln hält uns die alltägliche Routine von ungeliebten Arbeiten ab. Das ist eine tolle Ausrede: Ich bin leider so mit meinen Alltagsarbeiten beschäftigt, dass diese wichtige Aufgabe, dieses neue Projekt noch warten muss.
Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Viele Routineaufgaben können Sie hinterfragen und weglassen oder delegieren. Jene, die Sie selbst tun müssen, lassen sich oft schneller, einfacher oder später machen.
Halten Sie nicht an aussichtslosen Projekten fest. Doch geben Sie auch nicht zu schnell auf. Viele grossartige Geschäftsideen stammen von Menschen, die jahrelang versucht haben, sie zu realisieren. Colonel Sanders, der Erfinder von Kentucky Fried Chicken, bot sein Rezept über 1.000 Restaurantbesitzern an, bis einer endlich Ja sagte.
Schliesslich noch ein Zitat von Herodot:
«Der Erfolg bietet sich meist denen, die kühn handeln, nicht denen, die alles wägen und nichts wagen wollen.»
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