Autor Willy Knüsel
Vielleicht mag es für viele eine provokante, ja ernüchternde These sein: Der Job, den Sie haben, ist vermutlich der beste, den Sie bekommen können.
Dabei sprechen die Fakten eigentlich eine andere Sprache.
So sind gemäss einer Umfrage des Personaldienstleisters Kelly Services 45 Prozent der Schweizer mit Ihrem Job unzufrieden. In Deutschland liegt der Anteil laut einer anderen Umfrage sogar noch höher. Dort denken 80 Prozent an einen Jobwechsel.
Psychologen haben untersucht, was Menschen an ihrem Arbeitsplatz unzufrieden macht. Das Ergebnis erstaunt: die Unzufriedenheit ist in den meisten Fällen nicht vom Job abhängig. Und so ist es nicht erstaunlich, dass Probleme oft nicht durch einen Stellenwechsel zu lösen sind.
Die Ursache für den Job-Frust liegt in uns selbst. Eine Kündigung ist demnach nicht mehr als «eine Pinkelpause im ewig gleichen Film».
Welches sind nun die universellen Probleme, die das Arbeitsleben immer und überall mit sich bringt:
...der ständig nervt und einem zu wenig Anerkennung für die geleistete Arbeit entgegenbringt. Der Chef ist aber nicht das Problem. Ein Chef wird uns immer Aufträge erteilen, und kontrollieren und bei Fehlern korrigieren. – das ist sein Job. Wenn uns das an unserem Chef stört, werden wir bei einem anderen Chef nicht glücklicher.
Hier ist «das Problem», dass uns nicht die absolute Höhe des Lohnes zufrieden oder unzufrieden macht, sondern dass der Lohn in Relation zu demjenigen von Arbeitskollegen oder Bekannten betrachtet wird. Deshalb: In welchem Betrieb wir auch immer landen, die Wahrscheinlichkeit, dass einer mehr verdient, ist so sicher wie das Amen in der Kirche und somit der Frust garantiert.
Ein Irrglaube ist ebenfalls, mit einem Jobwechsel könne man der Routine und dem Alltagstrott entfliehen. Das funktioniert vielleicht im ersten Jahr der neuen Anstellung, aber schon bald zieht die Routine auch im neuen Aufgabengebiet wieder ein.
«Meine Arbeit wird nicht geschätzt», «Meine Kollegin hat die interessantere Arbeit», «Mir wird immer alles aufgebrummt» oder «Der Chef lässt seinen Unmut immer an mir aus». All dies sind Aussagen, die man immer wieder hört. Doch wo Menschen sind, gibt es immer auch Ungerechtigkeiten, denn Menschen sind keine Automaten und das ist auch gut so.
Sie sehen, die Suche nach dem perfekten Job können Sie sich getrost schenken. Der Schlüssel zu einem zufriedenen Arbeitsleben liegt vielmehr darin, wie wir selber mit all diesen Standard-Problemen umgehen, auf die wir in nahezu jedem Job stossen.
Das ist natürlich leichter gesagt als getan! Denn hier kommen einige Tugenden zum tragen, die uns Menschen vielleicht etwas abhanden gekommen sind oder uns generell schwer fallen:
Falls Sie dieses Thema etwas vertiefter angehen möchten, so empfehle ich Ihnen das Buch: Das Frustjobkillerbuch von Volker Kitz und Manuel Tusch, Campus Verlag
Ich möchte mein Zeitmanagement und meine Arbeitsorganisation verbessern.